Über Uns

1. Die Idee hinter hantplant

Das Ziel von handplant ist der Anbau von natürlichen, frischen und vollwertigen Lebensmitteln. Durch verschiedene Techniken aus dem Bereich der Permakultur versuchen wir eine maximale Qualität zu erreichen – ohne den Einsatz von Pestiziden, Kunstdüngern oder Gentechnik. Denn die Natur hält alles bereit, was wir brauchen! Der Fokus liegt auf einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei der man nicht gegen, sondern mit der Natur arbeitet. Demnach sollen - ganz im Sinne der Permakultur - Böden und Mikroorganismen langfristig gefördert werden - und nicht, wie in der konventionellen Landwirtschaft, sukzessive zerstört werden. Denn nur im Einklang mit der Natur können gesunde und nährstoffreiche Pflanzen gedeihen.
Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.
Albert Einstein

2. Unsere Philosophie

Der Begriff „Permakultur“ hat unzählige Definitionen und Prinzipien und es ist nahezu unmöglich alle Aspekte der Permakultur kurz und knapp zu beschreiben. Deshalb folgen nun lediglich die Aspekte zur Thematik Permakultur, die für handplant am relevantesten sind. Permakultur basiert darauf, Ökosysteme zu erhalten und zu fördern. Ein achtsamer Umgang mit Wasser, Böden und allen Lebewesen steht hier an oberster Stelle. Es gilt: langfristig statt kurzfristig und nachhaltig statt kurzlebig. Eine möglichst hohe Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Bakterien und Pilzen ist die Grundlage für ein gesundes Ökosystem. Sobald der Mensch in den Kreislauf der Natur eingreift, sollte er dies mit viel Bedacht tun, um das empfindliche Gleichgewicht nicht zu stören.
Wir sind nicht Herren der Natur, sondern nur ihr Teil.
Richard von Weizsäcker
Gehen wir mit diesem Grundsatz fahrlässig um, riskieren wir die Zerstörung ganzer Ökosysteme. Die erzeugte Nahrung aus der konventionellen Landwirtschaft sieht zwar hin und wieder noch ganz passabel aus, aber ist diese denn überhaupt noch gesund? Wenn Pflanzen auf kaputten Böden wachsen und nur dadurch überleben können, weil wir sie mit Kunstdüngern füttern und mit Hilfe der Gentechnik gegen Pestizide schützen, dann haben wir zwar am Ende Erträge – aber können wir hier noch von LEBENSmitteln sprechen? Mitnichten. Es bedarf wohl kaum einer Erklärung, dass Gifte wie Glyphosat eher Krankheit statt Gesundheit fördern. Nahrungsmittel aus dieser Anbaumethode haben darüber hinaus immer weniger Mikronährstoffe, die wir aber dringend für unsere Stoffwechselprozesse benötigen. Wir lassen unsere Zellen buchstäblich verhungern! Neben diesen offensichtlichen Dingen zerstören wir aber auch unsere Umwelt. Durch den massiven Einsatz von Giften töten wir Insekten, die jedoch eine wichtige Rolle beim Bestäuben spielen. In einigen Regionen gibt es bereits so wenig davon, dass der Mensch manuell nachhelfen muss. Ganz abgesehen davon, ist dies natürlich ein gravierender Eingriff in die Nahrungskette unzähliger Tierarten. Die langfristigen Auswirkungen sind heute kaum absehbar.
Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.
Charles Darwin
Aus tiefster Überzeugung geht handplant daher einen anderen Weg. Denn die Natur bildet die Grundlage für unser Leben – und nur, wenn wir diese schützen und nicht weiter zerstören, finden wir als Menschheit unseren Platz in diesem Ökosystem. Wir machen bei Weitem nicht alles richtig und dies wird uns auch niemals gelingen, aber ein VERSPRECHEN können wir euch geben: Wir werden unser bestmögliches geben, um die gesündesten Lebensmittel anzubauen, ohne dabei die Umwelt zu zerstören. 100% Nachhaltigkeit für 100% Qualität!

3. Unser Versprechen

Eine funktionierende Permakultur aufzubauen, bei der alles rund läuft, dauert ca. 7 Jahre, so sagt man. Auf dem Weg dorthin gibt es viel zu lernen. Ständig werden die Dinge überdacht und angepasst. Da ist es nur logisch, dass nicht immer alles nach Plan läuft.

Wir geben aber unser bestmögliches, um leckere und gesunde Lebensmittel zu produzieren. Wenn uns das aber mal nicht, wie gewünscht, gelingt, dann werden die Lebensmittel selbstverständlich entweder stark rabattiert angeboten oder erst gar nicht zum Verkauf freigegeben. Wir entscheiden dies von Fall zu Fall und werden das immer ganz transparent kommunizieren.

Solltest du dennoch mal nicht zufrieden sein, so teile uns das bitte unbedingt mit. Feedback ist enorm wichtig, damit wir uns verbessern können. Wir möchten schließlich, dass du zu 100% zufrieden mit deinen Lebensmitteln bist. Und dafür tun wir alles, VERSPROCHEN.

4. Die Grundpfeiler des Anbaus

a) Humusaufbau

Höchste Priorität beim Anbau von Lebensmitteln hat der Boden. Was für uns Menschen der Darm ist, ist für die Pflanzen der Boden. Wo die Gemeinsamkeit liegt, fragst du dich jetzt vielleicht? Wusstest du, dass im Darm mehr Bakterien leben, als wir menschliche Zellen haben? All diese Bakterien sind dafür verantwortlich, wie wir unsere Nahrung verstoffwechseln, welche Botenstoffe produziert werden und wie wir uns dadurch letztlich fühlen. Es gilt: Je größer die Vielfalt von guten Bakterien, desto gesünder und widerstandsfähiger der Mensch. Das gleiche kann man auch im Pflanzenreich beobachten. Hier geschehen unglaublich spannende Dinge. So gehen beispielsweise Pilze eine Symbiose mit Pflanzen ein, indem sie sich unteranderem an deren Wurzeln „haften“ und Stoffe der Pflanze einfacher zur Verfügung stellen. Denn das Myzel des Pilzes ist um ein Vielfaches kleiner, als die Wurzeln der Pflanzen, wodurch sie Minerale besser aufnehmen können. Im Gegenzug dazu bekommt der Pilz Zucker von der Pflanze. Man nennt diese Symbiose auch Mykorrhiza. Der wohl bekannteste Pilz dieser Art ist der Steinpilz, der Symbiosen mit Eichen, Buchen, sowie Fichten eingehen kann.

Doch was hat das nun mit dem Humus in der Erde zu tun? Ganz einfach: Humus, also die organische Masse im Boden ist der Lebensraum dieser Pilze, Bakterien und anderen Kleinstlebewesen. Ohne Humus ist also nicht viel los. Es gibt Ton-Humus-Komplexe, die zum Beispiel viele, viele Jahre im Boden stabil sind. Man sagt, dass Terra Preta erst nach 1.000 Jahren vollständig abgebaut wird. Andere Arten des Humus werden hingegen so schnell zersetzt, dass man fast dabei zugucken kann.

Humusaufbau betreiben wir über zwei verschiedene Wege. Ganz klassisch ist der wohl bekannte Prozess der Kompostierung. Hier schmeißen wir jedoch nicht alles einfach nur auf einen Haufen und warten ab, bis eine Art Erde entstanden ist, sondern gehen viel tiefer in die Materie, um eine möglichst hohe Qualität zu erreichen. Wie das genau funktioniert, kannst du im Abschnitt „Kompostwirtschaft“ erfahren.

Bei der zweiten Methode versuchen wir direkt auf den Beeten Dauerhumus über die Wurzeln zu bilden. Wurzeln nehmen nämlich nicht nur Wasser und Nährstoffe auf, sondern geben ebenso Stoffe wieder ab. Diese Wurzelexsudate sind enorm wichtig für die Bodengesundheit und den Aufbau einer humusreichen Erde.

Neben der Eigenschaft, dass Humus den Lebensraum für unzählige Organismen zur Verfügung stellt, hat er den großen Vorteil, dass er wie eine Art Batterie dienen kann. Humus bindet nämlich Wasser und Nährstoffe. So kann 1% Humus (auf den obersten 25cm Erde) bereits 40l je Quadratmeter speichern. Es lohnt sich also allein schon deshalb einen hohen Humusanteil anzustreben.

b) Terra Preta

Um die Speicherfähigkeit zu maximieren, stellen wir Terra Preta her und arbeiten diese in unseren Kompost ein. Ein Gramm dieser Kohle hat die Oberfläche eines Tennisplatzes. Aufgrund dieser feinporigen Beschaffenheit verhält sich Terra Preta wie ein Schwamm. Und diese Eigenschaft ist es, die wir uns zu Nutze machen. Beim Kompostieren setzen die Mikroorganismen nämlich viele Stoffe frei, die ohne diese Pflanzenkohle nicht so gut gebunden werden könnten. Wir laden also regelrecht diese Kohle mit Nährstoffen und Wasser auf und bieten den Pflanzen später ein Depot, auf das mit Hilfe der Pilze und Bakterien zugegriffen werden kann. Durch diese Art der Speicherung von Nährstoffen und Wasser ist eine gleichbleibend hohe Versorgung garantiert. Das beliebte Düngen zu bestimmten Phasen verliert somit drastisch an Bedeutung und ein drohendes Ungleichgewicht an Nährstoffen durch falsches Düngen wird somit vermieden.

c) Mulchen

Um die Bodengesundheit weiter zu unterstützen, gilt der Grundsatz, dass der Boden möglichst nie blank liegen soll. Entweder wachsen dort Pflanzen oder aber der Boden ist mit organischem Material, wie Rasenschnitt abgedeckt. Im Optimalfall macht man Beides, was glücklicherweise auch bei vielen Kulturen hervorragend funktioniert.

Doch warum ist Mulchen so wichtig?

Zum einen entsteht durch das Mulchen von Rasenschnitt eine Art Langzeitdünger-Effekt. Regenwürmer lieben nämlich Rasenschnitt (Achtung: Aber nicht, wenn er zusammengebackt ist und vor sich hin fermentiert). Diese kleinen Helfer ziehen nämlich das abgestorbene Material in ihre Gänge, die teilweise weit unter 50cm in das Erdreich ragen und durchziehen somit den Boden mit feinen Gängen. Diese Gänge wiederum durchlüften den Boden, was wichtig für die Wurzeln und andere Prozesse ist. Ganz nebenbei produzieren diese Würmer durch ihre Ausscheidungen hervorragenden Humus.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass der Boden vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist, was vor allem im Sommer enorm wichtig werden kann. Aber Achtung: Es gibt Phasen im Jahr, da möchte man für bestimmte Kulturen, dass der Boden sich schneller erwärmt, was man hiermit erschwert. Es gibt also Ausnahmen. Generell hat man jedoch das Problem, dass der Boden vor allem im Hochsommer viel zu warm ist. Das ist weder für die Mikroorganismen im Boden noch für den Wasserhaushalt gut. Eine ordentliche Schicht Mulch verhindert nämlich stark die Verdunstung, da weder Wind noch Sonne die Feuchtigkeit aus dem Boden tragen können.

Und dann wäre da noch die Sache mit dem Unkraut. Eine Mulchschicht, die kaum noch Sonnenstrahlen durchlässt verhindert zuverlässig das Aufgehen von Lichtkeimern.

d) No Dig Methode

Die No Dig Methode beruht, wie der Name schon sagt, darauf, dass man den Boden nicht umgräbt. Es geht letztlich darum, den Boden möglichst in Ruhe zu lassen.

Doch warum ist das so wichtig? Eigentlich ist es ganz logisch. In jeder Erdschicht finden wir andere Bedingungen vor. Ob Temperatur, Wassergehalt oder Humusanteil. Auf genau diese unterschiedlichen Bedingungen haben sich die Mikroorganismen eingestellt. Wenn wir diese nun alle paar Monate durch eine intensive Bodenbearbeitung stören, dann können diese nicht ihr vollen Potenzial entfalten. Abgesehen davon zerstören wir ebenso unzählige Regenwürmer und deren Gänge. Aber auch das sehr empfindliche Pilzmyzel wird extrem gestört. Wir müssen uns einfach nur mal vorstellen, dass auf einem Esslöffel Erde mehr Lebewesen existieren, als wir Menschen auf der gesamten Erde haben.

Nur wenn der Boden all diese faszinierenden Symbiosen in Gang hält, können wir das volle Potenzial der Pflanzen ausschöpfen und somit nährstoffreiche gesunde Lebensmittel ernten. Das gilt bei der Bodenbearbeitung immer der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

e) Kompostierung

Um den Humus- und Nährstoffgehalt zu maximieren, setzen wir auf eine große Kompostwirtschaft.Egal, welche Ausgangsmaterialen wir kompostieren, entscheidend ist immer das CN-Verhältnis. Also ein angemessenes Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff.

Wir setzen als Stickstofflieferant immer Rasenschnitt oder frische Pflanzenabfälle ein. Ein hervorragender Kohlenstofflieferant sind Holzhackschnitzel. Heu oder Stroh kann man ebenfalls sehr empfehlen. Im Herbst geben wir ebenfalls Laub hinzu. Es gilt: je feiner das Material, desto schneller die Kompostierung. Sofern Pferde- oder Kuhmist zur Verfügung steht, arbeiten wir dies ebenfalls ein.

Um den Kompost aufzuwerten, setzen wir Diabas Urgesteinsmehl ein. Dieses Gestein enthält alle wichtigen Mikronährstoffe, damit die Pflanzen bestens versorgt werden.

Zusätzlich kommt hier die bereits erwähnte Terra Preta zum Einsatz. Da beim Kompostieren viele Nährstoffe freigesetzt werden, ist hier das frühe Beimischen von dieser Pflanzenkohle ganz besonders sinnvoll, da diese so direkt „aufgeladen“ werden kann.

Nachdem nun alles miteinander vermengt ist, wird dem Ganzen Wasser hinzugegeben. Es darf weder zu trocken noch zu nass sein. Deshalb wird der Kompost vor allem in der ersten Phase fast täglich umgeworfen, um einerseits den Feuchtigkeitsgehalt zu kontrollieren und andererseits Sauerstoff hineinzubringen. Gleichzeitig kann man hier nochmal nachjustieren, sollte man das Gefühl haben beim CN-Verhältnis zu weit abgewichen zu sein. Bei der Rotte entstehen oft Temperaturen von über 60 Grad Celsius.

Um den Prozess zu beschleunigen, geben wir zusätzlich schon in der Rotte befindlichen Kompost hinzu. Durch diese „Impfung“ werden viele nützliche Bakterien und Pilze übertragen und helfen dabei den frischen Kompost schneller zu zersetzen.

Abschließend wird der Kompost mit einem großen Vlies abgedeckt, sodass der Wassergehalt möglichst stabil bleibt, sowie der Gefahr von Auswaschungen bei Starkregenereignissen vorzubeugen.

Je nach Ausgangsmaterial, Temperatur, sowie Häufigkeit des Umsetzens hat sich nach 4-8 Wochen ein fertiger Kompost gebildet. Man erkennt es unter anderem daran, dass die Regenwürmer „ausgezogen“ sind und der Kompost nach frischer Walderde riecht.

f) Kreislaufwirtschaft

Wir versuchen die Kreisläufe der Natur bestmöglich zu nutzen und setzen dabei auf einen hohen Autarkiegrad. Was selbst hergestellt werden kann, wird auch selbst hergestellt. Ob Kompostierung, Gewinnung von Pflanz- und Saatgut, oder das Anlegen eines Bambushain zur Gewinnung von Stangen für Tomaten/Bohnen/etc. Natürlich sind wir anfangs noch in unseren Möglichkeiten limitiert und nehmen daher dankbar die Hilfe von außen an. So verwerten wir beispielsweise den Rasenschnitt, Pferdemist oder „Gartenabfälle“ unserer Nachbarn. Und genau hier spielt die Permakultur ihre großen Stärken aus. Die sinnvolle Verwendung lokaler Ressourcen zur Schonung der Umwelt und Optimierung der Erträge. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten!

g) Fruchtfolge / Mischkultur

Anders als auf vielen konventionell bewirtschafteten Flächen, haben wir eine gut durchdachte Rotation unserer Kulturen. Das schützt nicht nur den Boden vor einseitiger Belastung, sondern reduziert ebenfalls die Anfälligkeit gegenüber Schädlingen oder Krankheiten. Darum achten wir sehr genau darauf, dass die Abwechslung so hoch wie möglich ist. Denn jede Kultur hat nicht nur unterschiedliche Bedürfnisse an Mineralien, vielmehr geht es um die unterschiedlichen Wurzelexsudate, die entscheidend für den Humusaufbau sind. Darüber hinaus wurzeln die Pflanzen unterschiedlich tief, was wiederum für die Belüftung und Auflockerung des Bodens eine große Rolle spielt. Und dann gibt es noch die Knöllchenbakterien, die eine Symbiose mit den Leguminosen (z.B. Bohnen, Erbsen) eingehen. Diese Bakterien fixieren den Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen bioverfügbar.

Um aber auch innerhalb eines Beetes optimale Ergebnisse zu erzielen experimentieren wir ständig mit Mischkulturen. So werden beispielsweise Möhren und Zwiebeln abwechselnd gepflanzt, weil sich dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Schädlingsbefalls verringert. Ein weiteres Beispiel ist die gezielte Pflanzung von hochwachsenden Kulturen mit wenig Verschattung (wie Mais, Topinambur oder Sonnenblume) im Kürbisbeet. Topinambur ist ein Wurzelgemüse und bildet große Früchte unter der Erde aus, benötigt oberhalb der Erde aber kaum Platz. Durch den Sonnenverlauf hat der Kürbis weiterhin genug Sonne. Auf diese Weise kann man ohne Nachteile deutlich höhere Erträge erwirtschaften bei gleichzeitiger Unterstützung des Bodens durch die Bewurzelung unterschiedlichster Pflanzen.